von Moritz Scharffetter

Pferd ist zu dünn: Auffütterung & Vorbeugung

Es kann immer wieder passieren, dass ein Pferd aufgrund falscher oder unzureichender Ernährung an Gewicht verliert. Das kann besonders für stark beanspruchte Reitpferde eine große Belastung darstellen, da den Tieren dann einfach die Kraft fehlt. Ist ein Pferd zu dünn, kann es gar nicht erst die volle Leistung erbringen. Abgesehen davon ist es natürlich auch nicht gesund und führt später zu Problemen, wenn ein Pferd dauerhaft im abgemagerten Zustand ist.

Wir erklären Ihnen deshalb in diesem Artikel, wie eine gute Ernährung beim Pferd aussieht und was Sie unternehmen können, wenn Ihr Pferd zu dünn ist. Mit den richtigen Tipps schaffen Sie es im Handumdrehen, Ihr Pferd wieder auf ein normales Gewicht aufzupäppeln.

Die richtige Ernährung für Pferde
im Kurzüberblick

Eine gesunde Ernährung beim Pferd besteht im Wesentlichen aus Raufutter, bei Bedarf können Sie aber zusätzliche Kalorien und Kraft durch energiedichtes Kraft- und Saftfutter bereitstellen. Dieses eignet sich hervorragend zum gezielten Auffüttern – dazu später mehr.

Raufutter

Der Großteil der Ernährung sollte immer auf Raufutter basieren, das aus Heu, Heulage und Stroh besteht. Pferde müssen dabei praktisch permanent fressen und nehmen in der Regel bis zu 2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht als Grundbedarf zu sich.

Kraftfutter

Hierzu gehören beispielsweise angereicherte Getreidesorten und Müslis mit höherer Energiedichte. Diese eignen sich perfekt zum Auffüttern, wenn das Pferd zu dünn ist und Raufutter allein nicht die erwünschten Ergebnisse liefert.

Saftfutter

Natürlich fressen Pferde auch gerne Obst und Gemüse, allen voran Äpfel und Karotten. Dadurch erhalten sie einen Energieschub und nehmen nebenbei noch wichtige Vitamine zu sich, was dünnen Pferden ebenfalls als toller Energielieferant dienen kann.

Ein Pferd hört normalerweise mit dem Fressen von Raufutter auf und pausiert einige Stunden, sobald es genug zu sich genommen hat. Deswegen ist es in der Regel am besten, zumindest bei Warmblütern die Pferde selbst entscheiden zu lassen, wie viel Gras oder Raufutter sie fressen möchten.

Pferd zu dünn – was soll ich füttern?

Ein zu dünnes Pferd lässt sich oft an sichtbaren Rippen erkennen, die auf ein zu geringes Gewicht hindeuten. Nach einer alten Faustregel sollten diese nämlich nur fühlbar und nicht sichtbar sein, um einen Indikator für ein gesundes Gewicht zu haben. Eine wissenschaftliche Methode ist der Body Condition Score, der jedoch einige Berechnungen erfordert.

Haben Sie erkannt, dass Ihr Pferd zu dünn ist, bieten sich die nachfolgenden Gegenmaßnahmen an. Damit stellen Sie sicher, dass das Tier gesund und nachhaltig zunehmen kann.

Ausreichende Versorgung mit Raufutter sicherstellen

Wie bereits angesprochen, ist Raufutter der Grundstein einer gesunden Ernährung beim Pferd. Ein guter Richtwert sind circa 1,5 bis 2 kg pro 100 kg Körpergewicht, das stellt aber oft nur das Minimum dar. Denn je mehr ein Pferd in Bewegung ist, desto mehr Futter braucht es, um die Energie abrufen zu können. Achten Sie auf hochwertiges Raufutter mit ausreichend Brennwert, Eiweiß und Zuckergehalt. Ein gesundes Pferd sollte je nach Belastung zwischen 70 und 100 % des Tagesbedarfs mit Raufutter decken.

Ernährung mit Kraft- und
Saftfutter ergänzen

Jetzt kommen die zwei weiteren wichtigen Ernährungspfeiler ins Spiel, die sich hervorragend zum gezielten Auffüttern eignen. Kraft- und Saftfutter haben eine höhere Energiedichte und erleichtern damit eine schnelle Kalorienaufnahme. Zudem liefern sie viele Vitamine und Mineralstoffe, die das Raufutter sinnvoll ergänzen. Es kann sich anbieten, wenn Sie dem Pferd zusätzlich rationierte Mengen von Kraft- und Saftfutter zum täglichen Raufutter bereitstellen. Das führt zu einer schnelleren Gewichtszunahme.

Gesunde Pflanzenöle und
Luzerne ins Futter mischen

Eine weitere gute Maßnahme kann sein, das vorhandene Futter mit Ölen und Luzernen anzureichern. Pflanzenöl hat eine ausgesprochen hohe Energiedichte und bereits kleine Mengen können wahre Wunder bewirken, ein sparsamer Umgang ist also wichtig. Luzerne überzeugen hingegen mit ihrem hohen Eiweißgehalt, das sich ebenfalls positiv auf die Gewichtsentwicklung auswirkt. Mittlerweile gibt es spezielle Fachgeschäfte, die solche Mischungen für Pferde anbieten.

Häufigeren Weidegang ermöglichen

Wenn die Möglichkeit besteht und die Jahreszeit passt, dann sollte das Pferd unbedingt den Tagesbedarf durch frisches Gras decken. Dieses enthält nämlich höhere Mengen an Kalorien und Eiweiß im Vergleich zu Raufutter. Deswegen ist es nicht unüblich, dass Pferde über die Winterzeit ein wenig an Gewicht verlieren, da Weidegras in der Regel nicht zur Verfügung steht. In freier Wildbahn fressen Pferde schließlich auch überwiegend Gras – das kann für Reitpferde die erste Wahl sein.

Ruhepausen gönnen und
Temperatur beachten

Weitere wichtige Faktoren bei der Gewichtszunahme können ausreichende Ruhepausen und die Temperatur sein. Ist ein Pferd ständig in Bewegung, verbrennt es dementsprechend viele Kalorien. Deswegen sollte es die meiste Zeit des Tages pausieren können. Die Außen- und Körpertemperatur können ebenso eine Rolle spielen, insbesondere zur kälteren Jahreszeit. Hat das Pferd keinen wetter- und windgeschützten Stall, dann muss es mehr Energie verbrennen, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.

Im Zweifel den Tierarzt zurate ziehen

Bleibt das Pferd weiterhin zu dünn, obwohl Sie alle Maßnahmen befolgen, dann sollten Sie ggf. einen Tierarzt einschalten. Nicht selten erkranken Tiere an Parasiten oder leiden an Stoffwechsel- und Zahnproblemen, was zur geringeren Aufnahme von Futter und Kalorien führt. Ein Arzt kann Ihnen dabei helfen, im Zweifelsfall die Ursache für das Problem zu finden. Sollte dieser Verdacht schon von Anfang an bestehen, dann kontaktieren Sie natürlich sofort Ihren Tierarzt.

Altes Pferd zu dünn? Das können Sie tun

Ein Pferd im höheren Alter leidet oft an typischen Problemen, die mit dem Altern einhergehen. Die Verdauung arbeitet nicht mehr so effizient, die Muskelmasse nimmt ab und meistens kommen noch unangenehme Zahnprobleme hinzu. Ältere Pferde benötigen in der Regel eine spezielle Ernährung, die sich nach den Bedürfnissen des Tieres richtet.

Im Vordergrund sollte dabei leicht verdauliches Futter stehen, das möglichst einfach zu kauen ist. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, Cobs, Rübenschnitzel, Weizenkleie hinzuzugeben. Kraftfutter, Saftfutter und Öle können ebenfalls bei älteren Pferden zur Gewichtszunahme führen. Ein altes Pferd profitiert von der höheren Kaloriendichte genauso wie ein junges.

Fazit: Die richtige Auffütterung für dünne
Pferde gewährleisten

Oft lassen sich die meisten Gewichtsprobleme durch eine gezielte Auffütterung beheben. Achten Sie auf ausreichend Raufutter und geben Sie bei Bedarf weiteres Kraft- und Saftfutter hinzu. Dadurch kann das Pferd deutlich mehr Kalorien aufnehmen und schneller ein gesundes Gewicht erreichen. Sollte das Pferd trotz alledem weiterhin zu dünn bleiben, dann ziehen Sie unbedingt einen Tierarzt hinzu.

Bei uns erhalten Sie hochwertiges Raufutter für Ihr Pferd, zudem beraten wir Sie auch gerne zum Thema Reitböden und mehr. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf.

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