von Moritz Scharffetter

Die Anatomie des Pferdes

In Deutschland gibt es derzeit etwas mehr als eine Million Haushalte, die ein oder mehrere Pferde besitzen. Die Anzahl an Menschen, die dem Reitsport nachgehen, ist sogar noch einmal um einiges größer und wird auf fast vier Millionen geschätzt. Viele davon kennen sich bereits hervorragend mit der Anatomie beim Pferd aus, bei anderen besteht wiederum ein wenig Nachholbedarf.

Als Experte für Pferde und Reitsport erklären wir Ihnen in diesem Artikel alles Wichtige zum Thema Pferde-Anatomie. Sie können das erworbene Wissen anschließend für praktische Verbesserungen im Alltag nutzen.

Titelbild zum Beitrag Anatomie des Pferdes

Warum ist es wichtig, die Anatomie Ihres Pferds zu kennen?

Reitpferde stehen unter einer hohen körperlichen Belastung, schließlich müssen sie jederzeit Höchstleistungen abrufen können. Das gemeinsame Trainieren und Reiten stehen dabei für gewöhnlich als herausfordernde Aktivitäten im Vordergrund.

Wer sich mit der Anatomie beim Pferd auskennt, profitiert von folgenden Vorteilen:

  • Besseres Verständnis von Bewegungsabläufen

  • Weniger Risiken bei anspruchsvollen Manövern
  • Frühzeitige Krankheits- und Problemerkennung
  • Langfristig bessere Gesundheit bis ins hohe Alter

Deswegen sollte es eigentlich zum Grundwissen eines jeden Pferdebesitzers und Reiters gehören, sich beim Pferd mit der Anatomie entsprechend auszukennen. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre Tiere die maximale Leistung erbringen können und lange gesund bleiben.

Anatomie des Pferds: Skelett, Muskulatur und Sehnen

Das Skelett, die Muskeln und Sehnen bilden gewissermaßen das Grundgerüst des Körpers beim Pferd. Natürlich ist dieses um einiges größer und schwerer als bei einem Menschen, schließlich muss es ein weitaus höheres Gewicht tragen.

Skelett

Mit insgesamt mehr als 200 Einzelknochen ist das Skelett eines Pferdes dem Menschen zumindest bei der Anzahl gar nicht so unähnlich. Unterschiede gibt es hingegen vor allem bei der Dimensionierung: Die Wirbelsäule besteht aus ganzen 5 Abschnitten und muss bei manchen Pferderassen mehr als 1.000 kg tragen – ein Reiter fällt also kaum ins Gewicht.

Insbesondere die Vorderbeine des Skeletts müssen in der Lage sein, der hohen Belastung standzuhalten. Da der Kopf vergleichsweise groß und schwer ist, verteilt sich das Gewicht mit bis zu 65 % auf die Vorderbeine. Bewegung, Abbremsen und Springen stellen das Skelett dabei noch weiter auf die Probe und erfordern starke Knochen.

Muskeln

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Anatomie vom Pferd sind die Muskeln, die bei dem hohen Tragegewicht Höchstleistungen erbringen müssen. Obwohl Pferde klassische Weidetiere sind, ist die Muskulatur vergleichsweise stark ausgeprägt. Das liegt daran, dass die Tiere in der Lage sein müssen, bei Bedarf kurze und lange Strecken schnell zurückzulegen.

Die Anatomie der Pferdebeine samt der ausgeprägten Muskulatur spielt hierbei eine zentrale Rolle. Alle Muskeln arbeiten paarweise und bestehen aus Agonist und Antagonist. Das bedeutet, wenn ein Muskel sich zusammenzieht, verlängert sich sein Gegenstück. Damit sind Pferde in der Lage, besonders viel Kraft zu erzeugen.

Sehnen

Sehnen sind das Verbindungsstück zwischen Skelett und Muskeln und spielen damit eine bedeutende Rolle bei der Anatomie vom Pferd. Die Kollagenfasern laufen in langen Strängen parallel entlang und sind sehr reißfest, aber kaum elastisch. Verletzungen der Sehnen sind bei Pferden nicht unüblich und heilen in der Regel nur sehr langsam.

Deswegen ist es ausgesprochen wichtig, beim Reitplatz Aufbau auf einen professionellen Reitboden zu setzen. Speziell die richtige Tretschicht kann Pferden helfen, Sehnen und Gelenke zu schonen. Sollte sich ein Tier dennoch einmal verletzen, kann es bis zu einem Jahr dauern, bis das Sehnengeflecht wieder komplett abheilt und belastbar wird.

Pferde-Anatomie: Organe

Weiterhin haben Pferde, so wie alle Säugetiere, eine Reihe wichtiger Organe, die wir im Anschluss etwas genauer vorstellen möchten. Angefangen beim Herz als zentraler Kraftgeber hin zum Magen, der permanent arbeitet.

Herz

Obwohl Pferde zu besonders leistungsfähigen Tieren gehören, ist das Herz eigentlich vergleichsweise klein geraten. Es macht im Schnitt etwas weniger als 1 % des Gesamtgewichts aus und schlägt im Ruhezustand 30- bis 40-mal pro Minute. So wie bei Menschen auch pumpt das Herz Blut mit Sauer- und Nährstoffen durch den ganzen Körper.

Doch beim Herz hat die Anatomie vom Pferd noch eine Besonderheit: Es kann nämlich bei Bedarf mit bis zu 250 Schlägen pro Minute schlagen und damit extra viel Energie bereitstellen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Tiere bei Gefahr schnell fliehen müssen. Auf diese Weise konnten Pferde auf zahlreichen Kontinenten sich ansiedeln und überleben.

Lunge

Ebenso bedeutend wie das Herz ist eine leistungsstarke Lunge, die genug Sauerstoff für den Kreislauf bereitstellen muss. Durch die großen Nasenlöcher atmet ein Pferd zunächst viel Luft ein, ehe sie über die Luftröhre in die Lunge gelangt. Die Lunge selbst gehört gemessen an der Körpergröße und Gewicht zu den größten unter allen Tieren.

So beträgt das Lungenvolumen je nach Rasse rund 40 bis 55 Liter. Ein Pferd atmet im Ruhestand etwa 8 bis 15 Mal pro Minute ein und aus. Ähnlich wie beim Herz schaltet die Lunge bei Bedarf in den Hochleistungsmodus: Bei Gefahr oder unter Belastung kann das Pferd bis zu 150 Mal pro Minute ein- und ausatmen, um dem Körper genug Sauerstoff zu liefern.

Magen

Die Anatomie beim Pferd umfasst noch eine weitere zentrale Komponente: den Magen bzw. den Verdauungstrakt. Als Weidetiere und Dauerfresser ist dieses Organ stark ausgeprägt und arbeitet permanent, um genug Energie und Nährstoffe liefern zu können. Ein typisches Pferd mit circa 500 kg Körpergewicht frisst nicht selten bis zu 10 kg Heu am Tag.

Der Magen hat ein Fassungsvermögen von 15 bis 20 Litern für Nahrung, mit dem Darm kommt weiterer Platz für bis zu 200 Liter Flüssigkeit hinzu. Obwohl Pferde viel Nahrung aufnehmen können, sind lange Fresspausen unbedingt zu vermeiden. Denn als Dauerfresser brauchen die Tiere permanent Raufutter, damit die Magensäure sich nicht aufstaut.

Anatomie von Pferden: Spannende Einblicke in den Körperbau der Reittiere

Es gibt selbstverständlich noch viele weitere Teile und Organe, die zur vollständigen Anatomie beim Pferd gehören. Wer jedoch die zuvor genannten Bereiche samt ihrer Funktionen kennt, hat ein gutes Basiswissen zu diesem komplexen, aber spannenden Thema. Pferde sind uns wie die meisten Säugetiere in ihrer grundlegenden Anatomie sehr ähnlich.

Als Pferdebesitzer können Sie von zahlreichen Vorteilen profitieren, wenn Sie sich mit Ihren Tieren auskennen. Das kann insbesondere bei einer gesunden Ernährung und einem gefahrlosen Reitbetrieb von Vorteil sein. Ihre Pferde werden es Ihnen langfristig durch bessere Leistung und mehr Reitspaß danken.

Gesundes Pferd auf grüner Wiese

Haben Sie noch weitere Fragen zu Pferden, zur Anatomie oder zum Reitbetrieb?
Dann nehmen Sie jetzt Kontakt auf und lassen Sie sich von uns beraten.

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